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1. Vorderasien und Griechenland - S. 224

1874 - Leipzig : Teubner
— 224 — nicht durch geschickte Entwicklung, sondern durch einen Hieb seines Schwertes. Im Frühjahr 333 zog Alexander, nachdem er Verstärkungen an sich gezogen, nach Kilikien. Hier verfiel er in der Stadt Tarsos in Folge allnzgroßer Anstrengung oder durch ein unvorsichtiges Bad in eine so heftige Krankheit, daß alle Aerzte an seiner Rettung verzweifelten. Aber sein treuer Leibarzt Philipp heilte ihn durch ein energisches Mittel in kurzer Zeit. Als er dem König den Trank reichte, übergab ihm dieser einen Brief des Parmenion, in welchem er den König vor Philipp warnte; denn er habe von Dareios 1000 Talente erhalten und das Versprechen, mit einer Tochter des Perserköuigs vermählt zu werden, damit er den König vergifte. Alexander trank ohne Zögern den Becher aus, während Philipp las, und zeigte dadurch dem treuen Manne sein volles Vertrauen. Kaum genesen, zog Alexander weiter nach Osten, denn er hatte die Nachricht erhalten, daß Dareios mit einem Heere von 600,000 M. gegen ihn herankomme, um ihn mit eine m Schlage zu vernichten. Bei Jssos trafen sich die beiden Heere in einer engen Ebene zwischen den Bergen und dem Meer, wo der Perserkönig nicht Raum hatte zur Entfaltung feiner zahllosen Schaaren, sondern dieselben noch in dichten Massen hinter der Front aufstellen mußte. Nach alter Sitte hielt der Perserkönig auf seinem Streitwagen in der Mitte der Schlachtordnung, Alexander commandirte auf seinem rechten Flügel. Bald nach Beginn der Schlacht machte er mit seinen Reitern einen stürmischen Angriff auf Dareios selbst, und dieser ergriff sogleich in Hast und Schreck die Flucht, und seine Truppen, die zum Theil sehr tapfer gekämpft, folgten ihm voll Bestürzung nach zu Fuß und zu Roß, alles niederstampfend, was ihnen im Wege stand. Die nachdringenden Griechen vervollständigten die entsetzliche Niederlage, so daß an 100,000 M. den Tod fanden. Alexander verfolgte den Dareios, ohne ihn zu erreichen. Erst in der Dunkelheit kehrte er in das persische Lager zurück, welches feine Leute in Besitz genommen hatten. Als er des

2. Vorderasien und Griechenland - S. 226

1874 - Leipzig : Teubner
- 226 - heutigen Oase Siwah in der libyschen Wüste. Man erzählte sich, der Gott habe ihn als seinen Sohn begrüßt, und Alexander widersprach dem Gerüchte nicht; es mochte ihm erwünscht sein, unter den Völkern des Morgenlandes mit der Glorie göttlicher Abstammung aufzutreten. Nachdem sich Alexander in den Besitz aller persischen Länder am Mittelmeer gesetzt hatte und somit auch Herr des Meeres selbst war, zog er (Frühjahr 331) in das Innere des Reichs. Durch Syrien und Mesopotamien, über den Euphrat und Tigris kam er nach Assyrien, in eine östlich von Ninive gelegene große Ebene, wo die Städte Gauga-mela und Arbela lagen. Hier erwartete ihn Dareios mit einem ungeheuren Heere; nach der höchsten Zahlenangabe war es 1 Mill. Fußvolk, 40,000 Reiter, 200 Sichelwagen und 15 Elephanten, nach der niedrigsten 200,000 M. zu Fuß und 45,000 Reiter. Alexander hatte 40,000 M. zu Fuß und 7000 Reiter. Der vorsichtige Parmenion rieth ihm bei dem Anblick eines so unermeßlichen Heeres, den Feind während der Nacht zu überfallen; aber Alexander antwortete ihm: „Ich will den Sieg nicht stehlen." In offener ehrlicher Feldschlacht wollte er der Welt seine Uebertegenheit zeigen. Der Perserkönig stand wieder in der Mitte seiner Schlachtreihe, Alexander ans seinem rechten Flügel. Auf dem linken Flügel wurde Parmenion hart bedrängt, so daß er dem König melden ließ, es sei alles verloren, wenn er ihm nicht schleunige Hülse sende. Alexander ließ ihm zurücksagen, er müsse sich selbst helfen, und wars sich sofort mit seinen Schaaren in eine Lücke der persischen Aufstellung, die er in der Nähe des Dareios sah. Dareios war wieder einer der Ersten, die sich zur Flucht wandten, und bald floh sein linker Flügel und das Centrum ihm nach. Nun eilte Alexander dem bedrängten Parmenion zu Hülse und entschied auch hier den Sieg (1. Oet. 331). Den Tag und die Nacht bis in den folgenden Tag verfolgte er den flüchtigen Dareios, 600 Stadien weit bis Arbela; aber umsonst. Während Dareios noch dem Osten floh, wandte sich Alexander nach Süden, wo sich ihm die Hauptstädte des

3. Vorderasien und Griechenland - S. 230

1874 - Leipzig : Teubner
- 230 — Baktra aus seinen Zug nach Indien an, in die Gegend des oberen Indus und seiner gewaltigen Nebenflüsse, in das s. g. Fünfstromland. Der indische Fürst T a xile s unterwarf sich ihm, um durch seine Hülfe über seinen feindlichen Nachbar, den König Poros, Herr zu werden. Der Fluß Hydaspes trennte die Reiche des Taxiles und Poros. Alexander ging nicht ohne Schwierigkeit über den von Poros bewachten Fluß und besiegte dessen großes Heer, in dem sich 200 Elephanten und 300 Streitwagen befanden, in einer achtstündigen Schlacht. Zuletzt war Poros, auf einem großen Weißen Elephanten reitend, fast allein noch auf dem Schlachtfeld. Er ergab sich und ward vor Alexander geführt. Der bewunderte den schönen ehrwürdigen Greis, der an Größe der Höhe eines Reiters zu Roß gleich kam, und fragte ihn, wie er behandelt sein wolle. Poros antwortete: „Königlich", und als Alexander erwiederte: „Das wird geschehen, schon um meinetwillen; verlange nun auch um deinetwillen, was ich dir Freundliches thun sott", sprach Poros: „In dem Worte königlich ist alles enthalten". Alexander ließ dem Poros nicht blos sein Königreich, sondern erweiterte es noch und söhnte ihn mit Taxiles aus. Beide Könige sollten hinfort die Wächter seines Reiches im Osten sein. Dann zog er weiter gen Osten, er wollte bis zum Ganges und zu dem östlichen Weltmeer, das er sich nicht mehr weit entfernt gedacht haben mag. Als er aber an den Fluß Hyphasis kam, weigerte sich sein Heer weiter zu mar-schiren. Die unsäglichen Beschwerden, die es Jahre lang durchgemacht, und die Aussicht in eine ungewisse, gefahrvolle Zukunft brachen plötzlich feine Kraft und seinen Muth; Hohe und Niedere sehnten sich zurück nach der Heimat. Alle Vorstellungen und Ermahnungen des Königs waren vergebens; er schloß sich drei Tage lang grollend in sein Zelt ein, doch das Heer bestand auf feinem Willen, und so mußte er sich denn zum Rückzug bequemen (August 326). Als Denkmäler seines Zuges errichtete er am Hyphasis 12 thurmhohe Altäre, auf welchen er den 12 Göttern opferte. Nachdem man an den Hydaspes zurückmarschirt war,

4. Römische Geschichte - S. 130

1881 - Leipzig : Teubner
130 Schlacht bei Tigranocerta. Schlacht am Arsanias. Lucullus forderte von Tigranes die Auslieferung des Mithridates. Tigranes war damals der mächtigste König von Asien und nannte sich in seinem unmäßigen Stolz König der Könige. Ein Gefolge von Königen bildete seine Bedienung. Vier derselben waren feine beständigen Begleiter und Trabanten; wenn er ausritt, gingen sie in bloßen Unterkleidern zu Fuß neben seinem Pferde; wenn er auf dem Throne saß, standen sie mit gefalteten Händen nach Sklavenart um ihn herum. Natürlich wies er mit Entrüstung die Forderung des römischen Feldherrn zurück. Deshalb fiel jetzt Lucullus in Armenien ein. Sein Heer bestand höchstens aus 15 000 M., und diese folgten ihm ungern in das ferne unbekannte Land. Als dem Tigranes in seiner neu erbauten Hauptstadt Tigranocerta die Botschaft von dem Herannahen des Römers gebracht ward, ließ er dem Boten den Kopf abschlagen; zuletzt aber, als Lucullus ganz nahe war, schickte er 3000 Reiter und zahlreiches Fußvolk hinaus, mit dem Auftrag, die feindliche Schar niederzumachen und den Feldherrn lebendig vor fein Angesicht zu führen. Die Ausgesandten selbst wurden sämtlich von den Römern niedergemacht. Nun verließ der König seine Hauptstadt und sammelte im Gebirge ein Heer von mehr als 200 000 M., das er gegen den Tigranocerta belagernden Lucullus führte. Dieser ging ihm mit etwa 11000 Mann entgegen. Als Tigranes das Häuslein sah, sprach er spöttisch: „Wenn das Gesandte sind, so sind es ihrer zu viel, als Soldaten aber sind es ihrer gar zu wenige." Bald aber rief er: „Wie, diese Leute kommen auf uns zu!" und ordnete fein Heer hastig zur Schlacht. Als Lucullus au der Spitze von zwei Kohorten sich auf den einen Flügel warf, stob alles mit lautem Geschrei auseinander, und das ganze Heer stürzte sich ohne Gegenwehr in die wildeste Flucht. 100 000 M. wurden getötet, die Römer hatten nur 5 Tote und 100 Verwundete. Nach der Schlacht eroberte Lucullus Tigranocerta, und die Soldaten machten ungeheure Beute (69). Noch einmal im nächsten Jahre brachte Lucullus auf feinem Marsche gegen die alte Hauptstadt

5. Griechische und römische Geschichte - S. 92

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
92 Zur Erweiterung: Die Griechen. Tapferkeit an; doch war das persische Heer vielleicht nicht grer als das makedonische. Nach mrderischem Kampfe mit dem rechten Flgel siegte Alexander und trieb den Eroknig in die Flucht. Whrenddes griffen die Perser seinen linken Flgel, die Phalanx unter Parmenion, von allen Seiten mit bermacht an und brachten ihn in groe Not. Ehe jedoch der König Parmenion beispringen tonnte, brachen die Perser die Schlacht ab. Nun sank das morsche Perserreich rettungslos zusammen. Alexander hatte schwere Verluste; von seiner Eardereiterei war die Hlfte tot oder verwundet. Dafr war er der Herr Asiens. 2. In Susa fand er die von Ferres erbeuteten Standbilder des Harmodios und Aristogeiton und gab sie den Athenern zurck. Die Knigsburg in Persepolis lie er verbrennen zur Vergeltung fr die Einscherung Athens und zum Zeichen, da die Barbaren-Herrschaft vorbei sei. Ostlich des Elburs-Eebirges erreichte er die uralte Heerstrae, die von Indien der den Kaspi-See nach Kolchis ging. Ihr eine Strecke folgend, unterwarf er die Völker im Flug; er gelangte bis ins fernste Afghanistan und der die schneebedeckten Psse des Hindu-Kusch hinber in winterlichen Mrschen, die Xenophons Leistungen noch weit bertrafen. So erreichte er die Bucharei. Da Bessos alle Schiffe verbrannt hatte, fuhr er auf schilfgefllten Lederscken der den mchtigen Orus (Amu) und bis an den Iazartes ((Sir Darja): dort entstand seine entlegenste Stdtegrndung, das uerste Alexandrien" (Alesandria Eschte). 3. der den Hindu-Kusch zurckkehrend, zog er durch denkhaibar-pa nach Indien, das er dem griechisch-persischen Handel zu-gnglich machen wollte. Schon stand er siegreich im Fnfstromland (Pendschab); aber die Furten des vom Sommerregen geschwellten Hydaspes, der zum Indus strmt, htete König Poros mit zahlreichem Heer. Mit Mhe ward er berlistet; ein Teil des Heeres berschritt den Flu. Alexanders Reiterei fate die feindliche Stellung in beiden Flanken und im Rcken, und reitende Schtzen trieben die Elefanten auf die eigenen Leute. Am Abend war das stolze Heer zersprengt; zwei Shne des Poros lagen unter den Toten. 3 a. Der Indus erhlt in jener Gegend vier wasserreiche Zu-flsse, alle vom Himalaya niederrauschend durch reiche Tler, in denen man zweimal des Jahres erntet: erst Reis, Mais und Hirse, im Winter unsere Getreidearten. Hier im Pendschab begannen die Wohnsitze der Hindus, schner Menschen kaukasischer

6. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 58

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
58 V. Alexander bcr Große. Zugleich schloß eine Flotte Tyrus von der Seeseite ein. Aber die Tyrer leisteten verzweifelten Widerstand und trotzten den Angriffen des Feindes mit eben so viel Kühnheit als Geschick. Erst nach siebenmonatlicher Belagerung erlag die feste Stadt den von allen 332 Seiten anstürmenden macedonischen Kriegern. Furchtbar wütheten die über den Tod so vieler tapferen Genossen erbitterten Sieger. Straßen und Plätze waren mit Blut und Leichen bedeckt; 8000 Bürger fielen tut Kampfe, 2000 wurden ans Kreuz geschlagen, die übrigen Bewohner, an 30000 Menschen, in die Sklaverei verkauft. Der Fall von Tyrus schreckte die anderen Städte des syrischen Küstenlandes vom Widerstände ab. Der Weg nach Egypten stand dem maecoonischen Heere offen und das Volk begrüßte Alexander als Retter von der Herrschaft der Perser. Dafür verfuhr auch der König mit der größten Rücksicht und Schonung. Von Egypten aus unternahm Alexander einen Zug nach der Oase des Jupiter Ammon, wo sich das hochverehrte Heiligthum des Gottes mit einem berühmten Orakel befand. Die Priesterschaft nahm die in friedlicher Absicht Kommenden gastfreundlich auf und begrüßte den Helden als den Sohn der Götter. Ehe der König Egypten wieder verließ, legte er an der Mündung des westlichen Nilarmes den Grund ztt einer neuen Stadt, die nach ihm den Namen Alexandria erhielt und tu kurzer Zeit der Mittelpunkt des Verkehrs zwischen Morgen- und Abendland und zugleich der Hauptsitz der Weltbildung wurde. 331 Im folgenden Jahre brach Alexander mit seinem durch frische Truppen verstärkten Heere auf, um die Eroberung des Perserreichs zu vollenden. Dar ins stand mit einem neuen gewaltigen Heere jenseit des Tigris. Dort suchte ihn Alexander auf, und zwischen Gaugamcla und Arbela, östlich von Ninive, kam.es zur Schlacht. Das makedonische Heer war ein Zahl weit schwächer als das persische; darum machte auch Parmcuio dem Könige den Vorschlag, die Feinde während der Nacht zu überfallen. Stolz erwiderte dieser.-„Es ziemt dem Alexander nicht, den Sieg zu stehlen." Und mit solcher Ruhe ging er der Entscheidung entgegen, daß er am Tage der Schlacht bis zum Morgen fest schlief. Wie bei Jssus eröffnete der König den Kampf ein oer Spitze der macedonischen Ritterschaft, mit der er sich plötzlich auf das feindliche Mitteltreffen warf, die Massen in Verwirrung brachte und auflöste. Darius wandte sich inmitten der lärmenden Unordnung verzweiflungsvoll zur Flucht, seiue Schätze, seilten Wagen, seine Feldgeräthe und seinen Schild zurücklassend. Mehr als 100000 Feinde sollen in der Schlacht und auf dem Rückzüge getödtet worden sein. Mit reicher Beute beladen zog das Heer vor Babylon, das sich samt seinen Reichthümern dem Sieger ergab. Nach ein-monatlicher Rast ging der Zug weiter nach Susa, der Residenz der persischen Herrscher. Allein des Goldes und Silbers, das sich hier

7. Alexander der Große und der Hellenismus - S. 7

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Ii. vom Hirtenstand zur Weltherrschaft 7 er unsichtbar. Hm dritten rief er die auswählten Perser zu sich, verteilte an sie die Kommandostellen der Regimenter, und soweit er sie in den Rang von „verwandten" erhob, verlieh er ihnen das Recht, ihn zu küssen. Bis die Makedonen seine Worte vernommen, blieben sie betroffen und stumm an der Rednerbühne stehen, und niemand begleitete den König außer den „Kameraden" in seiner Umgebung und seinen Generaladjutanten- die meisten standen vor der Wahl: zu bleiben, dann wußten sie nicht, was sie tun oder reden sollten, oder zu gehen, doch dazu konnten sie sich nicht entschließen. His nun die Kunde von der Bevorzugung der Perser und Nieder zu ihnen drang, wie die Kommandostellen mit Persern besetzt wurden, das Perserheer zu Kaders formiert und ein besonderes Perserkorps mit den makedonischen Bezeichnungen benannt wurde, persische Gardeinfanterie, eine persische Abteilung Sil-berschildner i und persische Gardekavallerie, und hieraus ein neues königliches Korps gebildet wurde, da hielten sie nicht länger an sich, sondern liefen beim Hauptquartier zusammen und warfen ihre Waffen vor das Königszelt als Zeichen flehentlicher Bitte an den König; sie selbst blieben vor dem Seite stehen, riefen und baten ununterbrochen, man möchte sie hineinlassen; die Rädelsführer und Hauptschreier wollten sie ausliefern; doch würden sie sich Tag und Nacht nicht vom Seite entfernen, wenn Alexander sich ihrer nicht erbarmte. Huf diese Kunde eilt er hinaus, und wie er sie so gedemütigt sieht, wie er die Menge so kläglich rufen hört, kommen ihm selbst die Tränen. (Er schickte sich an, etwas zu sagen; sie blieben und flehten weiter. Da sprach einer, Kallines mit Hamen, dem seine Jahre und sein Rang als Oberst bei der Gardekavallerie Ansehen verliehen: „König, was die Ttta-kedonen schmerzt, ist, daß du Perser zu deinen,verwandten* ernannt hast, daß Perser Alexanders verwandte heißen und dich küssen dürfen, während von den Ittafebonen noch keinem diese Ehre zuteil geworden ist." Da erwiderte Alexander: „(Euch alle mache ich zu meinen verwandten, und so sollt ihr fortan heißen." Als er das gesagt, küßte ihn Kallines und wer sonst ihn küssen wollte. Dann nahmen sie die Waffen wieder auf, und unter Jubel und Lobliedern kehrten sie ins Lager zurück. Darauf veranstaltete Alexander Gpser für die Götter, denen er zu opfern pflegte, und einen Volksschmaus; dabei saß2 er und alle andern, um ihn die Trafedonen, daraus die Perser, sodann von den andern Völkern die Männer, denen ihr Ansehen oder sonst ein Vorzug einen gewissen Rang verlieh, und aus demselben Mischkessel schöpfte er und seine Umgebung und brachten die gleichen Spenden, wobei die griechischen Priester und die 1 (Ein Korps schwerer Linieninfanlerie, das wegen seiner Tapferkeit im indischen Feldzuge mit indischem Silber überzogene Schilde erhielt, in den Dia- dochenfämpfen von maßgebender Bedeutung (f. S. 19). 3 3u Tische sitzen ist makedonische Sitte. Griechen und (Orientalen liegen.

8. Geschichte der Römer - S. 164

1836 - Leipzig : Baumgärtner
164 König und kam ihm durch einen geschickten Marsch fast in den Rücken, daher sich der Macedvnier schleunig nach der etwas nördlicher in der Nahe der Küste Pieriens gelegenen Stadt Pydna zurückzog. Hinter den beiden kleinen Flüssen Leucus und Aeson schlug er sein Lager auf. In der Hitze des Sommersolstitiums rückten die Römer ihm entgegen. Nach beendigter Verschanzung des Lagers zeigte C. Sulpicius Gallus an, daß in der nächsten Nacht eine totale M^ndfinsterniß sey, erklärte dem Heere die natürlichen Ursachen dieser Verdunkelung, die kein Unglückszeichen sey. Die Macedvnier dagegen hielten dieses Ereigniß für ein trauriges Vorzeichen, das den Untergang ihres Reiches bedeute; Geheul und Geschrei ertönte in ihrem Lager bis der Mond wieder in seinem Lichte hervortrat. Obgleich am andern Tage weder der König noch der Cónsul den Willen hatte, eine Schlacht zu liefern, so führte sie doch das Schicksal, das mächtiger ist als alle menschlichen Maasregeln, herbei. Macedvnier und Römer holten sich aus Einem Flüßchen das Wasser, daher an beiden Ufern Bedeckungen aufgestellt waren. Nachmittags riß sich von der römischen Seite ein Pack'pferd los und lief in das nicht tiefe Wasser. Da ihm drei Soldaten nach- liefen, zwei Thracier aber von der feindlichen Seite das Thier aus der Mitte des Flusses nach ihrem Ufer hinzogen, so tödteten die Römer einen von diesen und nahmen ihm die Beute wieder ab. Ein Posten von achthundert Thraciern stand am feindlichen Ufer. Um den Tod ihres Landsmannes zu rachen, setzten zuerst wenige, zuletzt alle durch den Fluß, und griffen den römischen Posten an. (Siehe die Abbildung Ns 45.) Es wird berichtet, auf des Aemilius eigenem Befehl habe man das Pferd dein feindlichen Ufer zugejagd, damit die Feinde den Angriff zuerst machen möchten, weil die Opferschauer nur dann den Römern den Sieg verheißen, wenn sie angegriffen sich vertheidigten. Da nun von beiden Seiten Truppen den Ihrigen zu Hülfe eilten und das Ge- fecht immer ernsthafter wurde, so rückten Perseus und Aemilius Paullus in Schlachtordnung vor. Der erste Angriff der Peligner auf die dichte Phalanr mißlang. Als aber der Cónsul, der beim Anblick des dro- henden Walles von Schilden und Lanzenspitzen in Angst und Bestür- zung gerieth, und vor Unwillen seinen Purpur zerriß, die Zwischenräume zwischen den dichten Schaaren er Feinde merkte, so suchte er die feind- liche Linie zu sprengen und jene unbesiegbare Gewalt der ganzen Pha- lanr in viele vereinzelte Gefechte zu zertheilen. Und dieses gelang, die wogende Phalanr, in der Flanke angegriffen, gerieth in Unordnung und wurde zersprengt, zuletzt löste sich alles in eine wilde Flucht auf.

9. Geschichte der Römer - S. 237

1836 - Leipzig : Baumgärtner
237 sehen Banquiers darüber waren und sich über des Lucullus Anord- nungen in Rom beschwerten, so ließ sich doch der menschenfreundliche Feldherr nicht stören und erwarb sich durch seine Gerechtigkeit die Liebe der Asiaten. Als er die abschlagliche Antwort des Tigranes erfuhr, ging er nach Pontus, eroberte Sinope, setzte über den Euphrat, dann über den Tigris und drang in Armenien ein und belagerte Tigranokerta, welches die verbündeten Könige verlassen hatten. Tigranes sammelte aber am Taurus ein großes Heer von 150,000 schwerbewaffneten Fuß- gängern, 55,000 Reitern, 20,000 Schützen und Schleuderern, und 35,000 Werkleuten, welche die Wege machten, Brücken schlugen, Holz fällten und dergleichen Geschäfte verrichteten. Mit diesem Heere zog er zum Entsatz nach Tigranokerta, wo Lucullus nur ein kleines Heer von etwa 20,000 Mann entgegen stellen konnte, so daß Tigranes von den Feinden sagte,: „Wenn sie als Gesandte kommen, so sind ihrer zu viel; kommen sie aber als Soldaten, so sind ihrer zu wenig.« Ohne die Belagerung aufzuheben ging Lucullus blos mit 11,000 Mann dem stolzen Sultan entgegen, um ihm eine Schlacht zu liefern. Als ihn einige seiner Officiere erinnerten, es sey einer der schwarzen oder Unglückstage, an welchem Cäpio im cimbrischen Kriege mit seinem ganzen Heere umgekommen war — es war der 6. October des Jahres 69 v. Ehr. — und er möge sich vor diesem Tage hüten, gab er ihnen zur Antwort: „So will ich den Römern diesen Tag zu einem glücklichen Tage machen.« Durch Schnelligkeit des Angriffs, und indem er mit seinen Reitern den feindlichen Kuirassiren oder gehar- nischten Reitern in die Flanke kam, ward die Schlacht bald gewonnen, wie keine ähnliche die Sonne jemals gesehen haben soll. Ein furcht- bares Blutbad richteten die Römer unter den in Verwirrung fliehenden Barbaren an; 100,000 Fußgänger und fast die ganze Reiterei sollen umgekommen seyn, während die Römer nur fünf Todte und hundert Verwundete gehabt haben. Tigranes entsteh gleich beim Beginnen der ihm unerwarteten Schlacht und gab unter Thränen seinem Prinzen, den er unter den wenigen Begleitern bemerkte, sein königliches Diadem, mit der Weisung, einen andern Weg zu nehmen und sich zu retten, wie er könne. (Siehe die Abbildung Iv- 56.) Der junge Prinz, der diesen Schmuck nicht zu tragen wagte, gab ihn einem treuen Pagen. Da dieser aber bald gefangen wurde, so kam das Diadem des Königs von Armenien in die Hände des Lu- cullus. Auch Tigranokerta siel mit allen Schätzen bald in die Gewalt des Ziegers, dem sich nun mehrere benachbarte Könige unterwarfen.

10. Geschichte der Römer - S. 296

1836 - Leipzig : Baumgärtner
296 Gestalt, die leise sich ihm nähert. Brutus fragt herzhaft dieses Ge- spenst: » Sbijl du der Menschen oder der Götter einer? was willst du und warum kommst du hierher?« Darauf antwortet ihm die Erschei- nung: Brutus, ich bin dein böser Geist; du wirst mich bei Philipp» Wiedersehen! “ Brutus aber setzte unerschrocken hinzu : »Ich werde dich sehen!" Der Dämon verschwand. Die Diener des Brutus aber hatten nichts gesehen noch gehört. Schon Cafsius erklärte diese Er- scheinung für einen Betrug der Sinne, für ein Erzeugniß der Einbil- dungskraft. Es wird nun erzählt, daß vor der letzten Schlacht bei Philippi dem Brutus wahrend der Nacht diese Gestalt wieder erschie- nen und schweigend wieder verschwunden sey. Nachdem nun das Heer über die Meerenge gesetzt war, zogen sie nach der Bai von Mêlas, und hielten hier eine Musterung. Sie hat- ten siebenzehn Legionen oder 80,000 Mann reguläre Infanterie, 20,000 Mann Reiterei, Gallier, Spanier, Thracier, Illyrier, Thes- salier, Galater und parthische Bogenschützen. Beim weiteren Vorrücken von Dorisens in Thracien nach Macédonien längs der Küste fanden sie die Engpässe der Sapaer von der Vorhut des Antonius schon be- setzt, denn die republikanische Flotte im ionischen Meere hatte die Ueberfahrt des feindlichen Heeres aus Italien nicht verhindern können, doch suchte sie die Zufuhr von Kriegsbedürfnissen und Lebensmitteln abzuschneiden, wahrend auch Pompejns, Herr der Insel Sicilien und einer gut ausgerüsteten Flotte, nicht müßig blieb. Mit großen Schwie- rigkeiten umgingen Brutus und Cassius jene Passe und kamen nach Philippi in Macédonien, jedoch hatte sich des Antonius Vorhut, um nicht abgeschnitten zu werden, bei Zeiten nach dem festen Amphi- polis zurückgezogen, dem Waffenplatze des Hauptheeres. Philippi, j. Filiba, eine vom macedonischen König Philippus erbauete Schutz- wehr gegen die Thracier, lag auf einem Hügel, wo noch jetzt die Trümmer der alten Stadt sichtbar seyn sollen, im Norden von Berg- waldung, im Süden von einem bis ans Meer reichenden Sumpf um- geben; gegen Morgen lagen die Engpässe der Sapäer, gegen Abend aber breitete sich eine weite, fruchtbare Ebene bis an den Strymon aus. Eine Stunde von der Stadt lagen zwei Hügel, eine halbe Stunde von einander entfernt. Auf diesen Hügeln schlugen Brutus und Cassius ihre Lager auf und verbanden diese durch eine Mauer. Nicht weit davon lag ihre Flotte bei der Küstenstadt Neapolis, und zur Niederlage ihrer Vorrathe bestimmten sie die Insel Thasos, die nur drei deutsche Meilen entfernt war. Unterdessen rückte auch Antonius mrt seinem Heere, das aus neun-
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